Rumänien - Projekt Hoffnung

Anja und Norbert Karl

10.04.2019 - 19.04.2019

Tag 1 - 10.04.2019

1 Mission - 2 Menschen - 3000 km

Liebe Freunde unserer geschätzten Rumänienmission!

Wir sind in Budapest angekommen - der Tag endet feucht fröhlich, sowie er begonnen hat - aber jetzt vom Anfang an ...

10 Uhr: Feierliche Übernahme unseres Wohnmobiles - schau genau - Kilometerstand 2 km - also eine Jungfernfahrt - passend zu unserer Mission !

Dank an die Firma PFAFF Camping - die haben uns € 250.- nachgelassen - die Summe ist daher sofort ins Spendenglas gewandert - den Rest haben wir selbstverständlich aus unserem Privatbudget finanziert - detto Lebensmittel etc.

Wer mal campen möchte fährt daher zum Pfaff - die sind spitze!

www.pfaff-camping.at

zweiter Streich:

Pressefoto mit dem Spendenendergebnis - bitte alle niedersetzen - jetzt kommt’s!

Wie gesagt - feucht fröhlich - wir waren wirklich sehr bewegt!

Ein Beitrag dazu kommt in der NÖN - danke dem Chefredakteur Michael Pfabigan!

Hier könnt Ihr den wunderschönen Artikel lesen

Im Anschluss - Einräumen, einräumen, einräumen ...

Wir lieben heimische Produkte - und wir müssen vorsorgen - dort, wo wir umfahren werden, da wird’s mit der Versorgung eng ...

... endlich Abfahrt Richtung Ungarn - Good Bye Österreich

18.30 Ankunft in Budapest - den Campingplatz kennen wir schon - herrlich

die Endstation der ehemaligen Stadtbahn von Budapest - Ruhe - a Wirtshaus - supa

und nun?

Nun endet unser erster Abend feucht fröhlich !

„a picture a day“ - MEHR als nur dabei sein!

Alles Liebe

Anja & Norbert

... ach ja - fast hätt ich’s vergessen - der erste Patient hat zum Tierarzt gefunden

Die kleine Katze nuckelt seit 5 Minuten an Anjas Pullover - eh kloa

Tag 2 - 11.04.2019

1 Mission - 2 Menschen - 3000 km

Liebe Freunde unserer geschätzten Rumänienmission!

Könnt ihr Euch noch an die Katze erinnern, die gestern mühevoll an Anjas Pullover genuckelt hat - alles in Butter - der ungarischen Katze gehts wieder gut - seit dieser monumentalen Begegnung mit Anja schläft sie seelenruhig und zufrieden - 1. Patient geheilt!

Einen Campingplatz mit Frühstück gibts nur in Budapest - wir garantieren das aus jahrelanger Camperseele heraus!

Und im Anschluss?

10 Stunden Fahrt und Fahrt und Fahrt

Je näher wir der rumänischen Grenze gekommen sind, desto menschenleerer wurde die Autobahn - mich hat’s nicht gewundert, denn ich war mir umso mehr bewusst, dass wir die Einzigen mit einer Rumänienmission sind!

Und dann plötzlich die letzten Kilometer bis zur Grenze - Hurra Rumänien - wir kommen!

Gott sei Dank wurden wir nicht zur Seite gewunken bei der Grenzkontrolle - bei so viel Übergepäck und Medikamenten wären wir glatt als Weltuntergangsprediger oder Auswanderer durchgegangen!

Die Räder drehen sich, man fährt die 6. Stunde so vor sich hin, und dann - ja dann fühlt man sich plötzlich in der Geschichte wieder zurückversetzt und man spürt sofort - die weite Reise hat sich gelohnt - Rumänien heute - Österreich vor 50 Jahren - seht selbst ...

Wir überlegten während der Fahrt, ob wir heute nicht wieder feucht fröhlich feiern sollten - doch es kam anders - so wie es kommen muss - denn deswegen sind wir ja hier!

Angekommen im Tierheim Năsăud wurde Anja sofort ein kleiner Patient vorgestellt - ein Notfall - echt - der arme Kerl wurde sofort untersucht und behandelt - und das unter Arbeitsbedingungen, die man sich bei uns nur sehr schwer vorstellen kann - und ja - deswegen habe ich mir für diese Mission den „Rambo“ unter den Tierärzten mitgenommen - Sylvester Stallone wäre stolz gewesen auf Anja!

... und jetzt noch kurz zu mir:

Ich soll für 8 Hunde einen Zwinger bauen - und es gibt am gesamten Areal des Tierheimes kein Material, keine Schrauben oder irgendetwas Brauchbares - ich habe daher morgen Früh eine besondere Mission:

Frage:

Wie bekommt man innerhalb von einer Stunde eine Wagenladung Holz, Schrauben und Zubehör direkt ins Tierheim geliefert?

Antwort:

Bargeld für Alle

Wir werden morgen berichten!

„a picture a day“ - MEHR als nur dabei sein!

Alles Liebe

Anja & Norbert

Tag 3 - 12.04.2019

1 Mission - 2 Menschen - 3000 km

Liebe Freunde unserer geschätzten Rumänienmission!

Nun - die Lagerhäusler vom Land hätten sich gekrümmt vor Lachen, wenn sie gewusst hätten, welchen Aufwand man hier treiben muss, um zu ein paar Holzbrettern zu kommen - aber dazu kommen wir gleich später!

7 Uhr Tagwache - heute soll ja ein neuer Hundezwinger errichtet werden - rann ans Werk und los gehts!

Mir fällt ein, dass nebst der sorgfältigen Planung ja auch die Materialkunde notwendig ist - aus dem gestrigen E-Mail wisst ihr ja, dass vor Ort keinerlei brauchbare Materialien vorhanden sind - der schlaue Mensch denkt und sagt zu Anja: „... kum glei - foa nur kurz ins Lagerhaus!“

10 Minuten später bin ich da - nur kein Holz ist da - o ja - Hurra - ich habe Paletten entdeckt, die ich selbstverständlich käuflich im Goldpreis erwerben werde und beginne zu bestellen.

Der Vordirektor beginnt zu zappeln und ruft den Hauptdirektor an - bla bla bla - ich seh mich schon schrauben und bewege mich Richtung Baustoffkassa.

Und dann kommt’s - der Hauptdirektor sagt nein - ich verhandle und diskutiere - ohne Chance!

Gott sei Dank rät mir der Vordirektor zu einem anderen kleineren „Lagerhaus“ zu fahren und meint: „Vielleicht haben die dort keinen Hauptdirektor!“

Auf gehts!

Angekommen spielen wir das noch einmal durch - haufenweise Holz - nur ich darf keines kaufen.

Plötzlich kommt ein circa 40 jähriger Rumäne auf mich zu.

„Du sprechen Deutsch?“

„Ick sprechen Deutsch nicht so viel!“

Wir kommen ins Gespräch und er sagt:

„Ick fahre mit Dir zu Holz - 40 Euro - kommen mit!“

Mut kann man sich nicht kaufen - solche Angebote darf man nicht ausschlagen.

Im Mercedes Sprinter sitzen auf den Beifahrersitzen 2 alte Männer, von denen sofort einer in das hintere des Fahrzeuges verfrachtet wird und wir beginnen zu fahren - die Tachoanzeige leuchtet zu mir rüber - Kilometerstand 384.500 - ich gurte mich an und höre neben dem hinter mir tief gurgelnden alten Mann folgendes: „Nix Gurt - kaputt!“

Wuascht denk ich mir - bin eh auf Mission.

Nach 20 Minuten biegen wir von der Hauptstraße ab - sonderbar - wo bitte fahren wir hin - überleg kurz rauszuspringen und bleibe aber mutig sitzen - der Transporter hält nach einer ziemlich wankenden Fahrt an.

Ich steige aus - die alten Männer steigen aus - hinten wird vom Sprinter die Heckklappe geöffnet und mir bleibt die Spucke weg - wir haben die ganze Zeit eine Kuh transportiert - oida - ich bin mitten in Rumänien angekommen!

Meine Kamera als rasender Reporter immer griffbereit schieße ich mit meinen letzten 3 Prozent Akku ein Bild, mit dem wohl keiner gerechnet hat - ich auch nicht!

Jetzt wird das Fahrzeug gesäubert und wir fahren noch 30 Kilometer weiter in ein Sägewerk, das mitten im Wald liegt - die gekauften Bretter waren sehr schwer - der Baum muss gerade erst gefällt worden sein!

Preis verhandelt - Wäre wird säuberlich zugeschnitten!

Wir rollen ab - und ich komme nach 5 Stunden wieder im Tierheim an - nur zur Vorstellung - Anja hatte mit meiner Rückkehr sehr viel früher gerechnet - sie war die ganze Zeit ohne Infrastruktur - ich hatte ja das Wohnmobil mitnehmen müssen - zumindest bis zum zweiten „Lagerhaus“!

Glücklich vereint machten wir und sofort auf und begannen gemeinsam einen Teil des neuen Hundezwingers zu errichten!

Ja ja - unglaublicher Tag!

„A picture a day“ - MEHR als nur dabei sein!

Alles Liebe

Anja & Norbert

Tag 4 - 13.04.2019

1 Mission - 2 Menschen - 3000 km

Liebe Freunde unserer geschätzten Rumänienmission!

Gut geschlafen - ich schon - hab geträumt, dass ich eine Kuh transportiert habe !

Gleich in der Früh sind Tierarztkolleginnen von Anja gekommen, um einen Hund zu kastrieren - sehr spannend - in einer gerade frisch aufgeräumten Ordination wurde sofort mit der Narkose begonnen - hier ein kleiner Eindruck!

Für mich begann der Tag hellwach - musste ich mich doch um die nicht vorhandenen Fundamente für den neuen Hundezwinger kümmern - glaubt mir - in Rumänien wird man erfinderisch - jedes noch so zuerst nutzlose Teil kann plötzlich einen fundamentalen Sinn ergeben - so auch in diesem Baumeisterprojekt!

„Heast do liegt jo mein Fundament!“ , habe ich gerufen und wie bei Wickie und die starken Männer sind die Geistesblitze in meinem Kopf herumgeflogen!

Scheibtruhe her - Felsen rein - und fertig!

Mit Musik geht alles leichter - heute haben unsere Nachbarn aufgespielt - die Zigeuner - wir hatten echt eine super Stimmung!

Na gut - ich gebe zu, dass mir den ganzen Tag eigentlich jemand hilft - ich könnte das im Alleingang nicht schaffen - außerdem stammen die guten Ideen auch von ihm - ich darf vorstellen - mein Freund Bob

Eigentlich ist an Anja ein Tischler verloren gegangen - sie hält beim Anhalten oder Messen, beim Schneiden und Zugeben tapfer durch und erhöht das Arbeitstempo wesentlich - 1 Mission - 2 Menschen - 4 Hände

Um 16 Uhr haben wir das Tierheim vorerst verlassen und kehren am Montag wieder zurück - unsere Weiterreise führt uns nun zu einem magischen Ort, wo wir schon einmal waren - einfach „the holy place“ für uns!

Wunderschöne Landschaft bei der Anreise!

und dann sind wir auch schon da - welcome Home Colibita ❤️

Hier auf diesem Ort sind unglaublich wunderschöne Dinge passiert das letzte Mal als wir hier waren - Natur pur - Tiere in Freiheit - wir in Freiheit!

Nach Monaten der Anstrengung gönnen wir uns nun einen Tag Pause - und sitzen gemeinsam am Lagerfeuer - während ich schreibe, blicke ich fast ständig auf die Uhr - in einer halben Stunde startet unser Spendenpaket 1 - „Lichtermeer für Rumänien“

So - der magische Moment ist das - keine Ahnung - aber geschätzte 300 Menschen zünden sicher genau jetzt so wir wir auch ihre Spendenkerze an - das Gefühl hier ist unbeschreiblich - die Magie greift wieder um sich während wir zitternd unsere Kerze entzünden - so viel gemeinsame Energie - so viele Menschen, die genau jetzt an uns, an Rumänien und an alle Menschen und Lebewesen denken, die unsere Hilfe benötigen! DANKE Euch Allen!

Wir sind bewegt - ihr alle habt uns bewegt - wir lassen nun diesen magischen Abend gemütlich ausklingen und sind sehr dankbar für Eure Gedanken und Taten!

„a picture a day“ - MEHR als nur dabei sein!

Alles Liebe

Anja & Norbert

... ach ja - fast hätte ich es vergessen - könnt ihr Euch noch an unseren kleinen Patienten vom ersten Tag erinnnern?

„Rambo“ (Anja) hatte mit Ihrer Diagnose recht - unglaublich - die Frau steigt nach 10 Stunden Fahrt aus dem Wohnmobil - macht eine Untersuchung - und stellt sofort ohne zusätzliche technische Hilfsmittel (Ultraschall etc.) fest, dass der kleine Hund etwas verschluckt haben muss, was seinen Magen verstopft hat!

Heute wurde der kleine Patient in einer anderen Klinik sofort notoperiert - wir werden über den Verlauf dieser Geschichte weiter berichten!

Tag 5 - 14.04.2019

1 Mission - 2 Menschen - 3000 km

Liebe Freunde unserer geschätzten Rumänienmission!

Der Tag hat wirklich gut begonnen - hatten wir doch gleich in der Früh Besuch von einer sehr vornehmen Dame! Selbstverständlich wurde sie sofort zu einem Frühstück eingeladen!

Sehr charmant und zuckersüß das Mädchen!

Im Anschluss starteten wir eine besondere Mission, zu der wir bis jetzt keine Zeit gehabt haben.

Unser Motto für die Rumänienreise lautet ja:

„Den Wiener Suppenbus als Vorbild werden wir überall dort helfen, wo unsere Hilfe notwendig ist - in medizinischer Form, mit handwerklicher Arbeit und natürlich auch mit Geld!“

Heute haben wir unseren Suppenbus gestartet, um nach der werten Kundschaft Ausschau zu halten - und siehe da - der erste Gast wartete auch schon am Straßenrand!

Im Anschluss wurde noch weitere Gäste entdeckt und versorgt - allen hat es hervorragend geschmeckt!

Nun - der Grund für unsere Rumänienreise hat mit dem „holy Place“ zu tun - vor einem Jahr im August 2018 haben wir einen Hund kennengelernt, der uns bis heute nicht mehr losgelassen hat - ihm ist es unter anderem zu verdanken, dass wir ein so großes Streunerhundeprojekt gestartet haben - er - ja er ist für uns der König unter den Hunden!

Meine sehr geehrten Damen und Herren - ich darf vorstellen - das ist „unser Hund“!

Unter großem Aufwand schreibe ich heute dieses E-Mail - wir haben kein Internet und daher musste ich erfinderisch werden - während der Fahrt habe ich ständig nach offenen WLAN Netzwerken gesucht - und siehe da - ich bin fündig geworden - der Praktiker Markt (Lebensmittel) hat Sonntags offen und bestrahlt uns mit bestem Signal.

Die haben schon auf mich gewartet und mir den Schreibtisch freigeräumt! Danke!

„A picture a das“ - MEHR als nur dabei sein!

Alles Liebe

Anja & Norbert

... ach ja - typischer Gegenverkehr auf Rumäniens Landstraßen - geschätzte 1,5 Promille der Mann - das Pferd war glaub ich nüchtern!

Tag 6 - 15.04.2019

1 Mission - 2 Menschen - 3000 km

Liebe Freunde unserer geschätzten Rumänienmission!

Nun - ein gesunder Geist funktioniert nur in einem gesunden Körper - und diesen gilt es regelmäßig mit kräftigenden Mahlzeiten zu stärken - so halten wir uns zwar an unregelmäßige Essenszeiten - wenn dann aber gegessen wird, dann nur feinste Ware!

Gestern Abend stärkten wir uns mit Gulasch und Tarhonya!

... und wir hatten genauso wie schon in der Früh Besuch - nur war es diesmal kein Mädchen, sondern ein stattlicher Bursche im besten Flegelalter - Mahlzeit!

Während unserer Rückreise zum Tierheim nach Nasaud wurden wir wieder unserer Suppenbusfunktion gerecht- ein lieber kleiner schwarzer Freund wartete auf uns!

In Rumänien kann jederzeit etwas Unvorhergesehenes passieren - so wie diese Szene eben - Kamera immer griffbereit - los gehts!

Rumänisches Strassenleben

Auf der Fahrt haben wir eine unscheinbare Tankstelle entdeckt - kein Aufreger - ist mir klar - doch genau dahinter stand ein Palast - ein Wunder - ein Disneyland sozusagen - das Lagerhaus der Lagerhäuser!

Nix wie rein - und: „Wo ist bitte der Hauptdirektor?“

Wir waren erfolgreich - der Betrieb wird ausschließlich von Frauen geführt - das sagt ja alles denke ich!

Angekommen in Nasaud begannen Anja & ich sofort mit der Herstellung des Daches für den neuen Hundezwinger - wir nutzten jedes hier vor Ort verfügbare Material für die Dachdeckung und begannen mal das Dach am Boden theoretisch aufzulegen - auf Grund der Kunsstoffabdeckung war Späteres verschrauben unmöglich, ohne dass das Dach zerbrochen wäre - also mussten wir zuerst am Boden das Dach konstruieren und zusammenschrauben und dann im zweiten Schritt das fertige Dach auf einmal auf den Hundezwinger hiefen!

Idee ist gut - Kontrolle ist besser!

Gott sei Dank passte laut den Gesellen alles und wir durften weiterschrauben!

Das Dach nahm Formen an - und je länger die Arbeit dauerte, umso mehr stellte sich die Frage der Fragen - wir bekommen wir dieses schwere Teil dann auf den Zwinger?

Der Erfindungsgeist rettete uns wieder einmal und Schritt für Schritt wanderte dieses Teil in Richtung Hundezwinger!

„Bist du deppat, is des schwer gewesen!“

An solchen arbeitsintensiven Tagen tauchen in Rumänien Fragen auf, die ganz einfach und unkonventionell gelöst werden - z.B.:

Keine brauchbare Leiter da - gibts nicht!

kein passender Gehörschutz da - gibts nicht!

... und zwischendurch immer wieder Nachdenkpausen ... (hob vergessen vor lauter Hirnen den Gehörschutz wieder abzumontieren)

Und dann war es soweit - wir haben ein Dach - und es funktioniert - Hurra!

... und die Frau „Hauptdirektorin“ vom Tierheim Nasaud findet den Hundezwinger super!

Der Löffel hängt mir runter und sogleich hoffe ich, dass ich heute noch was zu Essen bekomme, das gelöffelt werden kann!

„A picture a day“ - MEHR als nur dabei sein!

Alles Liebe!

Anja & Norbert

... ach ja - für Morgen steht an:

Tür für den Hundezwinger bauen defekte Zäune sanieren - hob do a Patent entwickelt - mehr dazu aber morgen und vieles mehr ...

und demnächst wird es exklusiv auch eine ROOMTOUR durchs Wohnmobil geben - seid gespannt!

Tag 7 - 16.04.2019

1 Mission - 2 Menschen - 3000 km

Liebe Freunde unserer geschätzten Rumänienmission!

Während hinter mir im Tierheim „unsere“ Hunde jaulen, schreibe ich diese Zeilen.

JA - auch dieser Tag war wieder einmal sehr arbeits- und erlebnisreich. Gleich zu Beginn mussten wir unsere Pläne für die Hundezwingertür ändern - da die vor Ort vorhandene Tür für einen anderen Zweck gebraucht wird, musste Plan B her!

Also - wieviel Material ist noch vorhanden und wieviel Material fehlt noch?

Schlussfolgerung:

Auf ins Lagerhaus - in welches ?

Ins Lagerhaus vom ersten Tag - jenes mit dem Herrn strengen Hauptdirektor - los gehts!

Die Mitarbeiter kannten sofort den ausländischen Ausländer wieder und begrüßten mich freudig - eine Dame erkundigte sich auch sogleich, ob ich denn nun irgendwoanders Holz bekommen hätte - glaubt mir - in englischer Sprache ist die Geschichte mit der Kuh auch ein Burner!

Zurück im Tierheim ging es flott zur Sache - wir brauchen eine Tür!

Los gehts mit Schritt Nr. 1

Für manche eine einschläfernde Angelegenheit anscheinend!

Zwischendurch - grad wenn während der Arbeit so manche Gedanken durch einen durchströmen, dann kann es schon passieren, dass man sich kurz mal fragt, was man denn hier in Rumänien eigentlich tut - klingt schon absurd die Vorstellung, dass man tausende Kilometer fährt, um dann in einem fremden Land - in einem fremden Tierheim - einen neuen Hundezwinger baut - gibt vermutlich viele sinnvollere oder wichtigere Dinge auf der Welt, als 500 Schrauben zu verarbeiten!

Oder?

Oder ist es nicht so, dass jeder noch so kleine Stein, den man bewegt hat, jede Begegnung, die man erlebt hat und jeder Schrauben, den man wo reingeschraubt hat, einen tieferen Sinn ergibt ?

Ich bin überzeugt davon, dass wir alle genug Kraft haben, um die Welt positiv zu akupunktieren - jeder kann sich in seinem Leben aussuchen, ob er die Welt krank jammert oder ob er seine Energie nützt, um etwas Sinnvolles zu hinterlassen - im Sinne der Nachhaltigkeit habe ich mich schon lange für Zweiteres entschieden und werde dabei auch bleiben.

Und so ist jeder der 500 Schrauben es wert gewesen reingeschraubt zu werden - auf dass „unsere“ Hunde sich lange darin wohl fühlen werden!

Gestern haben mich auch die Schlagzeilen ereilt, dass die Notre Dame schweren Schaden durch einen Brand erlitten hat.

Wenn alle zusammenhelfen, dann wird Frankreich schon bald wieder stolz sein können, so eine Kathedrale sein Eigen nennen zu dürfen - ich hatte mit der Notre Dame schon einmal die Ehre - wunderschön und ein Ort der Energie.

Und diese Energie des Aufbauens, die Energie, dass es immer weiter geht und die Energie, die uns alle beschützt, habe ich genutzt und nun als Zeichen unserer Verbundenheit und Anteilnahme mit Frankreich einen Notre Dame Hundezwinger errichtet - mögen alle Hunde darin immer geschützt sein!

Die Mama von der Obfrau Alex hat sofort das feierliche Schild beschriftet.

Würdiger gehts nicht - als ich das Schild montiert habe, haben sämtliche Hunde wolfsartig zu jaulen begonnen - Gänsehaut pur!

... ein Bild von innen

Ein- und ausbruchssicher!

„A picture a day“ - MEHR als nur dabei sein!

Alles Liebe und - vive la France!

Anja & Norbert

Nun folgt Teil 2 vom TAG 7 - Anja muss sich was von der Seele schreiben:

1 Mission - 2 Menschen - 3000 km

Liebe Freunde unserer geschätzten Rumänienmission!

Aus einer fixen Idee wird ein Projekt!

„Ich muss noch einmal dort hin!“

Norbert: „Warum?“

Anja: „Ich hab mit dem Land noch eine Rechnung offen!“

Seit letzten Sommer unserer ersten Reise nach Rumänien vergeht kein Tag, an dem ich nicht daran denke.

Ich wusste natürlich von den Streunern - die Rumänen nennen sie Strassenhunde - nur damit habe ich nicht gerechnet.

Im Dezember sitze ich dann und weine und sag: „Es gibt Dinge, die man tun muss, ich muss wieder hin!“

Norbert: „Wie stellst Du Dir das vor?“

Anja: „Schuhe anziehen und fahren!“

Gut, wer Norbert kennt, weiß, so geht das nicht!

Aber zig mal Plan hin und Plan her, sagt er: „Weißt Du was - ich bringe Dich wohin Du willst und helfe Dir so gut ich kann!“

Ab Mitte Jänner schmeiße ich jedes Trinkgeld, dass ich bekomme, ins Rumänienglas und beginne zu erzählen - die Leute hören zu und legen was d´rauf.

Ich beschrifte ein Gurkenglas.

„RUMÄNIEN Projekt Hoffnung“

Nach 14 Tagen habe ich € 640.-

Wir melden eine Spendensammlung an.

Norbert bekommt auch ein Gurkenglas.

Nach weiteren 14 Tagen bin ich klar in Führung.

Wiederum, wer Norbert kennt weiß, so geht das nicht!

Er startet den Flohmarkt. Verkauft Sachen, von denen er sich sonst nicht leicht getrennt hätte. Die Flohmarkt bekommt eine Eigendynamik, Freunde bringen uns Sachen zum Verkaufen, Geschäftsleute aus Laa/Thaya spenden uns Ware ...

Norbert ist durch den Flohmarkt plötzlich in Führung.

Nach diesen Tagen und Wochen kristallisiert sich ein Plan heraus.

Die Idee als Suppenbus unterwegs zu sein bleibt, etwas Nachhaltiges zu erschaffen, wird immer wichtiger!

Zurück zur Frage warum?

Weil ich wissen muss: !!!

Kann man überhaupt etwas tun?

Macht es überhaupt Sinn?

Wollen die Rumänen das überhaupt?

Angesichts der Fülle an Elend überkommt mich immer wieder Verzweiflung.

Mit dem Motto - besser ein kleines Licht anzuzünden - als über die große Dunkelheit zu jammern, halte ich mich aufrecht.

Die Welle an Hilfsbereitschaft trägt mich.

Ich habe mich irgendwann damit abgefunden, dass wir winzige Schritte setzen können, um etwas zu bewegen - und dann DAS - weit mehr ist gelungen!

Wir mit Euch haben nicht ein kleines Licht angezündet, sondern ein Lichtermeer - und - solange es Menschen gibt wie hier Florea und Simona gibt es Hoffnung!

Die Rechnung ist beglichen!

Florea und Simona, 365 Tage im Jahr im Einsatz! Wir glauben, etwas von Hunden zu verstehen, die beiden rücken das Wort Hundeflüsterer ins rechte Licht. Über das Gekläffe von circa 80 Hunden hinweg brüllt Simona vom anderen Ende des Geländes: „Berti intro!“ Der erhebt sich und trottet in seinen Zwinger!

Glaubt mir - wir haben es nicht erfunden.

Es ist dies kein Disneyfilm - der kleine Welpe, den ich bei unserer Ankunft untersucht habe, hat es nicht geschafft - meine Kollegin Roxana musste ihn einschläfern. Und nein, „unseren“ Hund haben wir am „holy place“ nicht mehr getroffen.

Am Ende bleibt - ganz viel Hoffnung und ganz viele Tränen!

Alles Liebe

Anja

Tag 8 - 17.04.2019

1 Mission - 2 Menschen - 3000 km

Liebe Freunde unserer geschätzten Rumänienmission!

Glaubt mir - es geht uns wirklich gut - seelisch so wie auch körperlich - damit alle Zellen Energie haben, wird unregelmäßig nachgetankt - gestern Abend brachte uns Florea frische Pizza, die Anja später wie beim guten Italiener noch einmal aufgebacken hat - kann Euch nur sagen - wäre froh, so eine super Pizzeria in Österreich zu haben - echt lecker - diese rumänische Variante!

Ja - wir haben sehr gut geschlafen - und der Morgen brachte einen Moment des Glücks, den man nicht beschreiben kann - die Sonne leuchtete wie ein Theaterscheinwerfer unsere Notre Dame an, als würde demnächst auf dieser Bühne etwas passieren - und so kam es auch - alle Hunde, die aus Platznot bisweilen in der Ordination leben mussten, übersiedelten heute Morgen in ihr neues Zuhause!

Vorher:

Nachher:

Zuerst tischte Florea bestes Hundefutter auf ...

Dann wurde ein Kübel mit Frischwasser in das neue Hundehotel gebracht ...

Und im Anschluss kam dann der große Moment - der Einzug in Notre Dame

So eine große Freude - für uns und auch für alle Hunde - und auch für unsere neuen Freunde - Simona und Florea!

Der Abschied fiel uns nicht leicht und doch - wir konnten loslassen, in der Gewissheit, dass in kurzer Zeit etwas Nachhaltiges entstanden ist!

10 Stunden Fahrt standen uns bevor - nau servas!

Nach einer Stunde circa:

Lustig ist das Zigeunerleben ...

Nach 2 Stunden Fahrt ein Zwischenstopp - wunderschönste rumänische Korbflechtkunst wurde am Straßenrand angeboten - wir schalteten die Warnblinkanlage ein und zusätzlich sicherten wir das Wohnmobil mit der Alarmanlage.

Korb gekauft - anstarten und weiter gehts!

Das Wohnmobil meldet plötzlich:

„Linken Blinker kontrollieren - rechten Blinker kontrollieren - und zuletzt passierte folgendes:

Egal in welchem Gang wir fuhren - Finale bei 2000 Touren - keine Kraft im Motor - Oida na - wo’s passiert auf unserer Mission gerade ?

Wohnmobil abgestellt - und Öl gemessen - im Nachhinein muss ich gestehen, dass es keine blödere Idee gibt, als bei so einem Problem Öl zu messen - aber glaubt mir - wennst mitten in Rumänien mit so an Problem hängen bleibst - daun geht da da Reis!

Wir haben zu zweit beschlossen - einfach weiterfahren - und recht hatten wir - nach einem Neustart war das Problem behoben - anscheinend hat die Kombi aus Warnblinkanlage und Alarmanlage zu einem Softwarefehler / Hardwarefehler geführt!

Ufffffff!

... und wir fuhren und fuhren und fuhren - von einem EU Land (Rumänien) in das nächste EU Land (Ungarn).

Was wir nicht wussten ist, dass anscheinend nicht in der gesamten EU Reisefreiheit herrscht - dank dem sehr verehrten Herrn Orban und seinem ewigen Zaungeschwafel mussten wir 1 1/2 Stunden an der ungarischen Grenze warten - das Wohnmobil geschätzte 100 Mal anstarten und wieder abstellen - um 5 Meter vorzurücken!

„Sehr verehrter Herr Orban!

Europa ist ein freies Land - bitte hören Sie endlich auf damit, Ihre diskriminierenden Methoden an waschechten Europäern auszuüben - wir wären Ihnen da wirklich sehr dankbar dafür - mit freundlichen Grüßen ...“

Jetzt sind wir wieder gut in unserem Stammwirtshaus in Budapest angekommen - wir sind heute besonders froh!

„A picture a day“ - MEHR als nur dabei sein!

Alles Liebe

Anja & Norbert

ach ja - da wäre noch was - dank dem Chefredakteur Michael Pfabigan von der NÖN ist heute ein super Artikel über unsere Mission erschienen!

„Sehr verehrter Herr Pfabigan!

ach ja - da wäre noch was - dank dem Chefredakteur Michael Pfabigan von der NÖN ist heute ein super Artikel über unsere Mission erschienen!

„Sehr verehrter Herr Pfabigan!

Recht herzlichen Dank - Sie haben mit Ihren Worten und Ihrer Ausführung unsere Erwartungen bei weitem übertroffen - DANKE vielmals!“

Hier könnt Ihr den wunderschönen Artikel lesen

Tag 9 - 18.04.2019

1 Mission - 2 Menschen - 3000 km

Liebe Freunde unserer geschätzten Rumänienmission!

Der letzte Tag unserer Rumänienmission ist gekommen - die Zeit ist für uns wie im Flug vergangen - und jetzt ist die Zeit für eine Zusammenfassung der besonderen Art!

Thematisch wie folgt:

Kapitel 1:

„... von der Kuh zum Stall!“

Begonnen hat alles wie ihr ja wisst mit einer Kuh

Dann kam das Holz

Dann kam der Stall

Dann kam Notre Dame

Dann kam der feierliche Einzug!

Gute Planung ist wichtig - das ist alles, was übrig geblieben ist am Ende

Kapitel 2:

„... vom Lehrling zum Meister!“

Hab ich doch am Tag 6 geschrieben, dass ich ein Patent zum Befestigen der Zäune entwickelt hätte - nun ehrlich gesagt - patentieren kann ich mir das nicht lassen - viel mehr konnte ich mich noch an meine Lehrjahre erinnern, als ich mit meinem Papa gemeinsam unser Haus errichtet hatte - der Altmeister brachte zum Verbinden der Eisenmatten für das Fundament ein Gerät, dass sensationell schnell arbeitete - 2 Drähte werden in den Haken des Verquirlers eingehängt und ruck zuck hat man eine bombenfeste Verbindung, die hält!

Nach einer kurzen Einschulung war Simona auch davon begeistert und wurde zur Meisterin der Zaunsanierung ernannt!

Kapitel 3:

„... von der Glückseeligkeit in einem Wohnmobil zu reisen!“

Wie versprochen gibt es nun die lang ersehnte ROOMTOUR durch unser Wohnmobil!

Unser Zuhause für 10 Tage

Der Innenbereich:

Mein Cockpit und mein Arbeitsplatz für das Schreiben der E-Mails zugleich

Wirklich alles da, was man so braucht, um wieder Kraft zu tanken!

Kapitel 4:

“Das Spendenbudget“

Wir haben das Spendenbudget wie folgt aufgeteilt:

€ 3.000.- hat Alina Axinie bekommen. Sie ist in einer der ärmsten Regionen Gemeindekrankenschwester und versorgt alleine 1.500 Patienten - Sie legt jeden Tag 20 Kilometer zu Fuß zurück, um Ihre Patienten zu versorgen. Der Fernsehsender ARTE hat ihr ein Auto organisiert - mit unserem / eurem Geld wird Sie jetzt den Führerschein machen und kann Ihr Leben besser organisieren!

€ 4.000.- wandern zu Michael Schmorenz - ein Deutscher, der nicht so wie wir einmal nach Rumänien gefahren ist, um zu helfen - der Typ ist gleich dortgeblieben, um sich 365 Tage im Jahr den Streunerhunden zu widmen - er führt seit vielen Jahren ein eigenes Tierheim für Hunde!

€ 6.000.- sind bereits an das Tierheim Nasaud gewandert - jenes Tierheim, in dem wir selber vor Ort waren und Notre Dame errichtet haben!

€ 3.100.- wurden an diverse Rumänische Tierheime überwiesen!

€ 3.000.- sind zusätzlich aus unserem Privatbudget in dieses Projekt eingeflossen!

Kapitel 5:

„... 1 Mission - 2 Menschen - 3000 Kilometer !“

Alles Liebe und vielen Dank!

Anja & Norbert

Es war eine sehr anstrengende und zugleich wunderschöne Begegnung mit RUMÄNIEN!

Bonusvideo 1 Bonusvideo 2 Bonusvideo 3 Bonusvideo 4
"a letter a day" - GEDANKEN einer lieben Unterstüzerin
Danksagung:

Wir wollen uns hiermit noch einmal bei allen Spendern und Unterstützern unserer Mission „RUMÄNIEN Projekt Hoffnung“ und allen Wegbegleitern, die uns mit Ihrer Energie versorgt haben, recht herzlich bedanken! Dr. Anja & Norbert KARL