Nun folgt Teil 2 vom TAG 7 - Anja muss sich was von der Seele schreiben:
1 Mission - 2 Menschen - 3000 km
Liebe Freunde unserer geschätzten Rumänienmission!
Aus einer fixen Idee wird ein Projekt!
„Ich muss noch einmal dort hin!“
Norbert: „Warum?“
Anja: „Ich hab mit dem Land noch eine Rechnung offen!“
Seit letzten Sommer unserer ersten Reise nach Rumänien vergeht kein Tag, an dem ich nicht daran denke.
Ich wusste natürlich von den Streunern - die Rumänen nennen sie Strassenhunde - nur damit habe ich nicht gerechnet.
Im Dezember sitze ich dann und weine und sag: „Es gibt Dinge, die man tun muss, ich muss wieder hin!“
Norbert: „Wie stellst Du Dir das vor?“
Anja: „Schuhe anziehen und fahren!“
Gut, wer Norbert kennt, weiß, so geht das nicht!
Aber zig mal Plan hin und Plan her, sagt er: „Weißt Du was - ich bringe Dich wohin Du willst und helfe Dir so gut ich kann!“
Ab Mitte Jänner schmeiße ich jedes Trinkgeld, dass ich bekomme, ins Rumänienglas und beginne zu erzählen - die Leute hören zu und legen was d´rauf.
Ich beschrifte ein Gurkenglas.
„RUMÄNIEN Projekt Hoffnung“
Nach 14 Tagen habe ich € 640.-
Wir melden eine Spendensammlung an.
Norbert bekommt auch ein Gurkenglas.
Nach weiteren 14 Tagen bin ich klar in Führung.
Wiederum, wer Norbert kennt weiß, so geht das nicht!
Er startet den Flohmarkt. Verkauft Sachen, von denen er sich sonst nicht leicht getrennt hätte. Die Flohmarkt bekommt eine Eigendynamik, Freunde bringen uns Sachen zum Verkaufen, Geschäftsleute aus Laa/Thaya spenden uns Ware ...
Norbert ist durch den Flohmarkt plötzlich in Führung.
Nach diesen Tagen und Wochen kristallisiert sich ein Plan heraus.
Die Idee als Suppenbus unterwegs zu sein bleibt, etwas Nachhaltiges zu erschaffen, wird immer wichtiger!
Zurück zur Frage warum?
Weil ich wissen muss: !!!
Kann man überhaupt etwas tun?
Macht es überhaupt Sinn?
Wollen die Rumänen das überhaupt?
Angesichts der Fülle an Elend überkommt mich immer wieder Verzweiflung.
Mit dem Motto - besser ein kleines Licht anzuzünden - als über die große Dunkelheit zu jammern, halte ich mich aufrecht.
Die Welle an Hilfsbereitschaft trägt mich.
Ich habe mich irgendwann damit abgefunden, dass wir winzige Schritte setzen können, um etwas zu bewegen - und dann DAS - weit mehr ist gelungen!
Wir mit Euch haben nicht ein kleines Licht angezündet, sondern ein Lichtermeer - und - solange es Menschen gibt wie hier Florea und Simona gibt es Hoffnung!
Die Rechnung ist beglichen!
Florea und Simona, 365 Tage im Jahr im Einsatz! Wir glauben, etwas von Hunden zu verstehen, die beiden rücken das Wort Hundeflüsterer ins rechte Licht. Über das Gekläffe von circa 80 Hunden hinweg brüllt Simona vom anderen Ende des Geländes: „Berti intro!“ Der erhebt sich und trottet in seinen Zwinger!
Glaubt mir - wir haben es nicht erfunden.
Es ist dies kein Disneyfilm - der kleine Welpe, den ich bei unserer Ankunft untersucht habe, hat es nicht geschafft - meine Kollegin Roxana musste ihn einschläfern. Und nein, „unseren“ Hund haben wir am „holy place“ nicht mehr getroffen.
Am Ende bleibt - ganz viel Hoffnung und ganz viele Tränen!
Alles Liebe
Anja